Selbstfürsorge

Eine Krebserkrankung bedeutet eine extreme Belastung – körperlich, seelisch, organisatorisch, aber auch finanziell. Niemand muss diesen Marathon allein schaffen. Betroffene Familien tun gut daran, Hilfe anzunehmen. 

Eine Krebserkrankung ist ein Marathon, kein Sprint. Sie als Eltern müssen diesen Marathon durchhalten, um für Ihr Kind da zu sein. Über mehrere Monate oder Jahre. Tag für Tag. Viele Eltern kommen verständlicherweise an ihre mentalen und körperlichen Grenzen, wenn neben der Pflege des erkrankten Kindes der normale Alltag mit Geschwistern, Haushalt und Beruf weitergehen muss. Viele Eltern, die betroffenen Kinder und die Geschwister benötigen verständlicherweise während der Behandlung und häufig auch nach Ende der Therapie Unterstützung in unterschiedlichen Bereichen. 

Wichtig

Hilfe ist sehr individuell. Jede Person ist anders, jede Familie hat eigene Ressourcen und ein eigenes Netzwerk. Aber: Hilfe annehmen ist nichts, wofür man sich schämen muss. Schon vermeintlich kleine Dinge helfen einer betroffenen Familie.
 

Um die betroffenen Familien zu entlasten und sie zu stärken, gibt es zahlreiche Angebote von Stiftungen, Vereinen oder Unternehmen. Freund:innen, Verwandte, Nachbar:innen, Lehrpersonen oder Arbeitgebende können vielfach bereits mit vermeintlich kleinen Dingen wertvolle Unterstützung bieten.

Entlastung erhalten und Kraft schöpfen

Viele Eltern und Bezugspersonen neigen verständlicherweise dazu, sich selbst und ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen. Denken Sie aber daran: Damit Sie weiterhin genügend Kraft und Energie haben, brauchen Sie hin und wieder Erholungsphasen.

Finanzielle und rechtliche Unterstützung

Neben der emotionalen und körperlichen Belastung werden die betroffenen Familien bei einer Krebserkrankung mit Mehrkosten konfrontiert – nicht alle davon werden von der Krankenkasse oder Invalidenversicherung übernommen.

Kinderkrebsorganisationen wie die Kinderkrebshilfe Schweiz, die ARFEC, die Stiftung krebskranke Kinder, Regio Basiliensis oder die Kinderkrebshilfe Zentralschweiz leisten wertvolle finanzielle Direkthilfe, um die Familien zu entlasten. Koordiniert wird diese Unterstützung in der Regel über den Sozialdienst des behandelnden Spitals. 

Ramona Schwarz

Interview mit Ramona Schwarz, Sozialarbeiterin, UKBB

Erfahren Sie am Beispiel des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) wie die Sozialberatung des Kinderspitals die betroffenen Familien in finanziellen, organisatorischen und sozialversicherungsrechtlichen Belangen unterstützt.

 

Rechte und Pflichten am Arbeitsplatz der Eltern

Wenn das eigene Kind plötzlich schwer krank ist, steht die Welt Kopf. Gerade in den ersten Momenten ist an kaum etwas anderes zu denken, als für das eigene Kind und allfällige Geschwister da zu sein.  Die meisten Arbeitgebenden werden anfänglich grosses Verständnis zeigen. Neben Ferienanspruch, einer kurzzeitigen Krankschreibung oder unbezahltem Urlaub steht aber früher oder später die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens im Vordergrund. Das ist verständlich, doch bringt es viele Eltern in Bedrängnis. Der 14-wöchige Betreuungsurlaub, der auch in Raten bezogen werden kann, sorgt für Entlastung. Bei rund zwei Jahren, die eine Krebsbehandlungen oft in Anspruch nimmt, braucht es aber flexible Jobmodelle. 

Hilfe einfordern

Sich von Ihrem Umfeld helfen zu lassen oder Hilfe einzufordern, heisst nicht, Unmögliches zu verlangen. Bereits kleine Gesten können Grosses bewirken. Dabei ist es sehr individuell, was Sie und Ihre Familie benötigen.

Tipps für Alltagshilfe

Verantwortung delegieren

Klare Kommunikation

Austausch mit Betroffenen

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Eine betroffene Mutter spricht darüber, wie viel ihr der Austausch mit anderen Eltern bringt.