Die Association Romande des Familles d'Enfants atteints d'un Cancer (ARFEC) ist eine gemeinnützige Organisation, die Familien von krebskranken Kindern in der Romandie unterstützt. Ihr Ziel ist es, betroffene Familien während und nach der Behandlung ihres Kindes zu begleiten.
Unterstützung durch die ARFEC in der Westschweiz
Die ARFEC hilft betroffenen Eltern, Geschwistern und nahen Angehörigen, die Unterstützung und Begleitung während und nach der Behandlung des erkrankten Kindes benötigen in folgenden Bereichen:
- Alltägliche Unterstützung: Begleitung der Familien durch ausgebildete Betroffene, um den Herausforderungen der Krankheit zu begegnen.
- Unterkunft für Familien: Bereitstellung und Finanzierung von Unterkünften in der Nähe von Behandlungseinrichtungen während Therapiezeiten.
- Verpflegungskosten: Hilfe bei der Deckung von Verpflegungskosten während der Krankenhausaufenthalte.
- Parkgebühren: Übernahme der Kosten für das Parkieren in der Nähe der medizinischen Einrichtungen.
- Gesundheitsparcours: Broschüre mit wichtigen medizinischen Informationen sowohl für den Alltag als auch in Notfallsituationen.
- Sommercamp: Organisation eines Sommerlagers, um den Kindern eine Auszeit und positive Erlebnisse zu ermöglichen.
- Familienbereich: Schaffung von Räumen in den Spitälern, in denen sich Familien treffen, austauschen und gegenseitig unterstützen können.
- Cafés-Croissants: Regelmässige Treffen im Spital zum informellen Austausch.
- Elternznacht: Gemütliches Beisammensein bei monatlichen begleiteten Treffen in jedem Westschweizer-Kanton.
Durch diese vielfältigen Angebote fördert die ARFEC den Austausch und die gegenseitige Unterstützung unter betroffenen Familien und trägt dazu bei, ihre Lebensqualität in einer schwierigen Zeit zu verbessern.
Kontakt
ARFEC
T +41 21 653 11 10
contact@arfec.ch
www.arfec.ch
Gut zu wissen
Die ARFEC ist in der Westschweiz sehr gut vernetzt und bietet Kontakte zu zahlreichen Partner:innen. Als betroffene Familie in der Westschweiz können Sie sich als erste Anlaufstelle an die ARFEC wenden.

«Unsere Stärke ist die Nähe. In Lausanne und Genf sind unsere Begleiterinnen direkt in den beiden Spitälern vor Ort – sie kennen die Abläufe, das Personal, und vor allem: Sie sind da, wenn man sie braucht.»
Drei Fragen an Jeannette Tornare, Generalsekretärin der ARFEC
ARFEC begleitet Familien mit einem krebskranken Kind im Alltag. Was bedeutet das konkret – wie begegnen Sie den Familien in dieser herausfordernden Zeit?
Der erste Kontakt entsteht oft niederschwellig – bei einem Café-Croissant direkt im Spital. Dort haben Familien die Möglichkeit, zweimal pro Woche ungezwungen mit einer unserer Mitarbeiterinnen ins Gespräch zu kommen. Unsere Begleiterinnen sind alle selbst betroffene Mütter und wissen, wie sich diese Situation anfühlt. Ihr Einfühlungsvermögen und ihre Erfahrungswerte sind gerade für neu betroffene Familien sehr hilfreich. Unsere Mitarbeiterinnen hören zu, beantworten Fragen und begleiten die Familien auf Wunsch individuell weiter. Dabei geht es nicht nur um emotionale Unterstützung, sondern oft auch um ganz praktische Dinge wie Parkgebühren, Verpflegung, Ratschläge zu sozialversicherungsrechtlichen Themen oder zum Schulalltag des erkrankten Kindes. Jede Geschichte ist anders – und wir nehmen uns Zeit für jede Einzelne.
ARFEC ist die Anlaufstelle für betroffene Familien in der Westschweiz. Was macht Ihre Arbeit in der Romandie besonders?
Unsere Stärke ist die Nähe. In Lausanne und Genf sind unsere Begleiterinnen direkt in den beiden Spitälern vor Ort – sie kennen die Abläufe, das Personal, und vor allem: Sie sind da, wenn man sie braucht. Zusätzlich haben wir regionale Kontakte, ehemalige Familien, die in ihrer Region Projekte unterstützen, Events organisieren oder lokale Partnerschaften pflegen. Diese persönliche Verbundenheit schafft Vertrauen – für alle Beteiligten.
Viele Familien bleiben auch nach der Therapiezeit mit Sorgen zurück. Wie lange dürfen sie auf die Unterstützung der ARFEC zählen?
Auch nach der medizinischen Therapie bleiben wir für die Familien da. Sie dürfen insbesondere von unseren Events und Vernetzungsangeboten profitieren, bis das jüngste Kind 18 Jahre alt ist, und beispielsweise an einem Sommerlager teilnehmen oder zu einem Väter-Wochenende kommen. Die in direktem Zusammenhang mit der Erkrankung und Therapie stehende finanzielle Unterstützung, wie beispielsweise die Kosten für Verpflegung im Spital oder Parkgebühren, fallen aber nach Ende der Therapie weg. Wenn nach der Therapiezeit finanzielle Nöte im Zusammenhang mit der Krebserkrankung bestehen bleiben, schauen wir nicht weg, sondern beurteilen die Situation individuell.
Besonders wichtig ist uns die Trauerbegleitung: Wir haben unsere Mitarbeiterinnen darin geschult, Familien auch in dieser schweren Zeit einfühlsam zu begleiten. Gerade weil viele Eltern befürchten, dass über ihr verstorbenes Kind nicht mehr gesprochen werden darf, möchten wir Räume schaffen, in denen erinnern erlaubt ist. Zum Beispiel mit einem gemeinsamen Gedenktag in der freien Natur. Wir sind überzeugt: Jede Sorge verdient ein offenes Ohr.