Hilfe für Familien

• Regelmässiger Kontakt ist entscheidend. Auch ein kurzer Anruf, eine Nachricht oder eine Karte kann Trost spenden.
• Vermeiden Sie Floskeln wie «Melde dich, wenn du etwas brauchst». Besser sind konkrete Angebote: «Ich bringe morgen eine Mahlzeit vorbei» oder «Ich übernehme am Wochenende die Gartenarbeit».
• Hören Sie einfach zu und lassen Sie das betroffene Familienmitglied Ballast abladen, ohne dass Sie ungefragte Ratschläge geben.

• Übernehmen Sie alltägliche Aufgaben: einkaufen, Wäsche waschen, Mahlzeiten kochen, Fahrdienste oder Betreuung der Geschwister.
• Schaffen Sie kleine Momente der Erholung, wie einen Kuchen vor die Tür stellen, Gutscheine schenken oder das Geschwister auf einen Ausflug mitnehmen.

• Arbeitgeber können mit flexiblen Arbeitsmodellen wie Homeoffice, Gleitzeit oder zusätzlichem unbezahltem Urlaub helfen, den Spagat zwischen Pflege und Beruf zu bewältigen.
• Zeigen Sie Verständnis und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. Neben dem 14-wöchigen Betreuungsurlaub und unbezahltem Urlaub gibt es je nach Beruf flexible Arbeitszeitmodelle. Die Plattform Job&Life des Kantons Basel-Landschaft kann Ihnen als Anregung dienen.

• Geschwister leiden oft still mit. Bieten Sie an, Zeit mit ihnen zu verbringen: holen Sie sie von der Schule ab, machen Sie gemeinsame Ausflüge oder helfen Sie bei den Hausaufgaben.
• Ablenkung und Normalität sind wichtig, um das emotionale Gleichgewicht der Geschwister zu stärken.

Schulen können durch Flexibilität und technische Hilfsmittel wie Tablets den Kontakt zu Klassenkameraden aufrechterhalten.

Bleiben Sie als Lehrperson oder Mitschüler:in im Austausch mit dem Kind, auch wenn die Erkrankung länger dauert.

Zeigen Sie als Lehrperson Verständnis: Eine Krebserkrankung ist nach der Therapie nicht einfach vorbei. Die Kontrolltermine, mögliche Spätfolgen und die Belastung der durchgemachten Erfahrung prägen die Kinder und Jugendlichen nachhaltig.

Sie können Spenden, Geschenkgutscheine oder direkte finanzielle Hilfe anbieten.

In den ersten Jahren nach Abschluss der Therapie ist das Risiko eines Rezidivs am grössten. Die Angst, dass der Krebs zurückkommt, ist für viele Familien präsent und belastend. Zeigen Sie nach wie vor Verständnis und bieten Sie ein offenes Ohr für die Sorgen der betroffenen Familie. Bieten Sie bei Bedarf an, professionelle Unterstützung zu suchen.

Die ehemaligen Kinderkrebspatient:innen müssen in der ersten Zeit nach der Erkrankung viele Kontrolltermine wahrnehmen. Unterstützen Sie die Familie weiterhin in organisatorischen Belangen oder in der Betreuung der Geschwister.

Gewisse Kinderkrebspatient:innen benötigen nach Abschluss der Therapie Hilfsmittel. Nicht alle Kosten werden von der IV oder der Krankenkasse übernommen. In solchen Fällen helfen Kinderkrebsorganisationen oder private Stiftungen. Unterstützen Sie die Familie bei der Recherche oder in der Kommunikation mit diesen Organisationen. 

Wo immer die rechtlichen Grundlagen nicht klar sind respektive nicht existieren, fallen ehemalige Kinderkrebspatient:innen durch die Maschen. Sei es bei der schulischen Integration, bei der Ausbildung und im Berufseinstieg oder bei sozialversicherungsrechtlichen Themen. Bieten Sie den Eltern oder den Survivors Ihre Begleitung zu Gesprächen mit beispielsweise der Schulleitung, der Rechtsberatung oder Laufbahnberatung an.