Wie Eltern Geschwister stärken

Wenn ein Kind krank ist, richten die Eltern ihre Kräfte auf die Betreuung und Pflege dieses Kindes aus. Bei einem krebskranken Kind ist das extrem. Die Bedürfnisse der gesunden Geschwister geraten zwangsläufig in den Hintergrund. Diese leiden mit – häufig still und unbemerkt.

Geschwister sind sehr betroffen und verletzlich, wenn ein Bruder oder eine Schwester Krebs hat. Die Eltern sind oft monatelang im Krankenhaus, Verwandte oder Freunde kümmern sich darum, dass zu Hause das Wichtigste weiterläuft. Oft plagen die Kinder grosse Ängste, sie fühlen sich allein gelassen und überfordert. Geschwister vermissen ihre kranke Schwester oder ihren kranken Bruder und leiden mit. Die einschneidenden Veränderungen belasten sie psychisch oft stärker als es ihr Verhalten vermuten lässt.

Andrea Kurzo

Empfehlung Podcast

Um mehr zu erfahren, empfehlen wir den Podcast mit Andrea Kurzo, Fachpsychologin am Kinderspital Bern. Andrea Kurzo betreut Eltern von krebskranken Kindern von Anfang an u. a. im Umgang mit den Geschwistern.

Der Podcast mit Andrea Kurzo ist auf dem Familienblog «Die Angelones» erschienen. Die Familienbloggerin Rita von «Die Angelones» unterstützt Kinderkrebs Schweiz seit mehreren Jahren mit wertvollen Beiträgen, beeindruckenden Reportagen und gehaltvollen Interviews. Der Blog erzählt einerseits Begebenheiten aus dem Familienleben, greift aber auch gesellschaftspolitische Themen auf und vermittelt Denkanstösse.

Hilfe finden und Hilfe erhalten

Als Eltern sind Sie gefordert und verständlicherweise nicht immer in der Lage, die schwierige Situation allein zu bewältigen. Oft kämpfen die Eltern mit Schuldgefühlen, weil sie ihren gesunden Kindern kaum Zeit und Aufmerksamkeit schenken können und leiden unter der Doppelbelastung. Wenn die familiären Ressourcen allein nicht ausreichen, eine solche Lebenskrise zu bewältigen, ist eine frühzeitige professionelle Begleitung empfehlenswert. Diese kann entscheidend dazu beitragen, die grossen Belastungen für alle Familienangehörigen zu verringern.