Kinder sind oft sehr sensibel und spüren ganz genau, wenn etwas anders ist als sonst. Und sie spüren oft, wenn Erwachsene ihnen etwas verheimlichen. Dann greifen Kinder auf ihre Fantasie zurück. Expert:innen sind sich einig, dass bereits kleinen Kindern die Wahrheit altersgerecht gesagt werden sollte.
Es gilt, das rechte Mass zwischen «Was tut gut?» und «Was überfordert oder verängstigt?» zu finden. Die Informationen auf dieser Seite geben eine Orientierung, auf was Sie achten können, wenn es darum geht, Ihrem Kind zu sagen: «Du hast Krebs.» Passen Sie dabei Ihre Kommunikation dem Kind an und nutzen Sie die altersgerechten Empfehlungen.
Grundsätze in der Kommunikation
Ehrlichkeit und Offenheit verringern die Sorgen, Unsicherheiten und falschen Schuldgefühle eines Kindes. Ehrlichkeit schafft Vertrauen. Kinder haben oft mehr Angst, wenn sie nicht wissen, was mit ihnen passiert oder warum es passiert. Wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen, berücksichtigen Sie unbedingt das Alter und den Entwicklungsstand. Hören Sie auf Ihr Kind und stellen Sie offene Fragen wie «Was weisst du über Krebs?», um herauszufinden, was das Kind bereits weiss oder was es verstanden hat. Fragen Sie, was Ihr Kind zusätzlich über den Krebs oder die Behandlung wissen möchte.
Fragen rund um die Kommunikation mit Ihrem Kind
Muss mein Kind Bescheid wissen?
Muss ich meinem Kind alles sagen?
Wann soll ich mit meinem Kind über die Erkrankung sprechen?
Wie wird mein Kind reagieren?
Wie kann ich mein Kind trösten oder beruhigen?
Mein Kind möchte nicht über die Erkrankung sprechen. Was soll ich tun?
Mir fällt es sehr schwer, über die Krebserkrankung zu sprechen. Was soll ich tun?
Wo erhalte ich Hilfe?
Die nachfolgenden Punkte sind als Tipps zu verstehen, die Gespräche erleichtern können. Die Tipps sind nicht allgemeingültig und für jede Person oder jede Situation passend.
Tipps für das Gespräch mit Ihrem Kind
Bereiten Sie sich so gut wie möglich vor
Seien Sie offen
Gehen Sie langsam vor
Erklären Sie Begriffe einfach und nennen Sie Dinge beim Namen
Kreative Wege, um über Krebs zu sprechen
Welche Fragen könnte Ihr Kind stellen?
Ihr Kind wird viele Fragen haben und die Fragen möglicherweise mehrmals wiederholen. Seien Sie geduldig und stellen Sie Rückfragen, um zu verstehen, weshalb Ihr Kind genau diese Fragen stellt oder wo vielleicht weitere oder andere Erklärungen notwendig sind. Im Spitalalltag dreht sich vieles rund um die Uhr ums Kranksein. Verschaffen Sie Ihrem Kind und Ihrer Familie bewusste Inseln und Auszeiten.
Mögliche Fragen Ihres Kindes und passende Antworten
Bin ich schuld am Krebs?
Habe ich mich mit Krebs angesteckt?
Werde ich sterben?
Wird es wehtun?
Wer wird sich um mich kümmern?
Kann ich zur Schule gehen?
Wann bin ich wieder gesund?
Wann kann ich meine Freund:innen sehen?
Hinweis
Die Inhalte auf dieser Seite sollen betroffenen Familien helfen, über Kinderkrebs zu sprechen, das Thema und die damit verbundenen Gefühle einzuordnen. Sie dienen als Wegweiser und sollen wichtige Kommunikationsgrundsätze aufzeigen. Jede Person und jede Familie ist individuell und wird ihren ganz persönlichen Weg finden, über Kinderkrebs zu kommunizieren.