Es gibt verschiedene Krebserkrankungen und so unterscheiden sich auch die Krankheitsanzeichen. Um die Diagnose Krebs stellen zu können, gibt es deshalb verschiedene Untersuchungen.
Anamnese – die individuelle Krankheitsgeschichte
Beim Verdacht, dass etwas mit Ihrem Kind nicht stimmt, ist Ihre erste Ansprechperson der Kinderarzt oder die Kinderärztin. Bevor ein Kind weiter untersucht wird, gibt es eine sogenannte Anamnese, also ein Gespräch, bei dem die Krankengeschichte und die Beschwerden genau erfasst werden.
Ihre Kinderärztin oder Ihr Kinderarzt kennt Ihr Kind und dessen Entwicklung bereits durch Voruntersuchungen und weiss über andere Krankheiten oder über Medikamente, die das Kind einnimmt, Bescheid.
Bei der Anamnese wird Sie der Kinderarzt oder die Kinderärztin beispielsweise fragen:
- Welche Symptome treten auf?
- Seit wann hat das Kind diese Beschwerden?
- Haben die Beschwerden zugenommen?
- Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen?
Körperliche Untersuchung
Anschliessend wird der Kinderarzt oder die Kinderärztin Ihr Kind körperlich untersuchen. Manchmal fallen dann bereits geschwollene Lymphknoten oder ein tastbarer Tumor auf. Andernfalls kann ein Tumor auch bei einem Ultraschall im Bauchraum sichtbar werden.
Bei Blutkrebserkrankungen wie der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) kommen Knochenschmerzen vor, die Kinder bluten selbst bei kleinsten Verletzungen stark oder weisen viele blaue Flecken auf. Solche Symptome können für die Diagnose wichtig sein.
Blut- oder Urinuntersuchungen
Krebs lässt sich nicht mit Sicherheit über eine Blutuntersuchung erkennen. Auffälligkeiten im Blut oder Urin können aber wertvolle Hinweise geben. Manche Krebszellen produzieren typische Stoffe – so genannte Tumormarker – die dann im Blut oder Urin erkennbar sind. Bei einer Blutuntersuchung geben solche Tumormarker also Informationen über eine Krebserkrankung.
Untersuchung in einer spezialisierten Klinik
Bei Kindern schreitet eine Krebserkrankung meist rasch voran. Bei einer auffälligen Untersuchung oder für weitere Abklärungen wird Ihr Kind in eine Fachklinik überwiesen. Dort folgt eine weitere sorgfältige körperliche Untersuchung durch medizinisches Fachpersonal, das auf die Behandlung krebskranker Kinder und Jugendlicher spezialisiert ist. Das sind z. B. Kinderonkolog:innen, Kinderchirurg:innen, Anästhesist:innen oder Neurochirurg:innen.
Onkologische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen werden in der Schweiz an den fünf Universitätsspitäler (Basel, Bern, Genf, Lausanne, Zürich) sowie den vier Kinder- bzw. Kantonsspitälern (Aarau, Bellinzona, Luzern, St. Gallen) behandelt.
Welche Diagnoseverfahren gibt es?
Für eine exakte Diagnosestellung sind meistens unterschiedliche Untersuchungen notwendig. Wichtige Diagnoseverfahren sind die Magnetresonanztomographie (MRT), die Computertomographie (CT) oder eine PET/CT-Untersuchung. Diese sogenannten bildgebenden Verfahren können die Ausdehnung des Tumors aufzeigen und Informationen zum Stadium einer Krebserkrankung liefern. Um die Krebsart exakt zu bestimmen und die Therapie zu planen, werden Tumorzellen bzw. Tumorgewebe im Rahmen einer Operation oder Biopsie (Probeentnahme) entnommen und untersucht.
Bei einer detaillierten Blutuntersuchung werden die Zellen im Blut gezählt und beurteilt. Das Blutbild kann den Verdacht auf eine Blutkrebserkrankung wie Leukämie erhärten. Um die Diagnose zu bestätigen, sind weitere Spezialuntersuchungen notwendig.
Hinweis
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