Rund um das Thema Kinderkrebs gibt es zahlreiche Fachbegriffe. Dieses Krebslexikon erklärt die Begriffe so einfach wie möglich und so umfassend wie notwendig. Sie finden praktische Verlinkungen zum entsprechenden Kapitel oder Weiterführungen zu externen, vertrauenswürdigen Webseiten.
Fehlen Ihnen wichtige Begriffe, haben Sie Ergänzungen, Anregungen oder Fragen? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
B
Bestrahlung
Die Bestrahlung ist eine Art der Krebsbehandlung mit hoch-energetischen Strahlen.
Siehe Strahlentherapie
Biopsie
Bei einer Biopsie wird eine Gewebeprobe entnommen und dann untersucht. Eine Biopsie ist ein wichtiges Untersuchungsverfahren bei der Diagnose einer Krebserkrankung. Meistens kann erst durch eine Biopsie eine eindeutige Diagnose erfolgen, d. h. beispielsweise die Krebsart oder die Bösartigkeit bestimmt werden.
Blutplättchen
Blutplättchen werden auch Thrombozyten genannt. Sie sind für die Gerinnung des Blutes und den Wundverschluss verantwortlich.
Blutstammzellen
Blutstammzellen sind Stammzellen des Knochenmarks. Sie sind Vorläuferzellen, aus denen rote Blutkörperchen (Erythrozyten), die weissen Blutkörperchen (Leukozyten) sowie die Blutplättchen (Thrombozyten) entstehen. Die verschiedenen Blutzellen werden im Knochenmark gebildet.
Die Blutbildung kann infolge bösartiger Erkrankungen (z. B. Leukämien) oder auch einer Chemo- und Strahlentherapie gestört sein, was eine Übertragung gesunder Blutstammzellen erforderlich machen kann (Stammzelltransplantation).
Blutuntersuchung
Bei Blutuntersuchungen werden die verschiedenen Bestandteile des Blutes durch eine Reihe von Tests bestimmt. Einige Krebsarten geben gewisse Stoffe ins Blut ab, sogenannte Tumormarker. Durch eine Blutuntersuchung werden unter anderem solche Tumormarker sichtbar.
Blutwerte
Der Blutwert ist ein Messwert, der im Rahmen einer Blutuntersuchung ermittelt wird und die Konzentration verschiedener Stoffe im Blut anzeigt. Die Blutwerte geben u. a. Aufschluss über die körperliche Verfassung, Auswirkungen der Therapie sowie den Verlauf der Krebserkrankung und den Erfolg der Behandlung. Sowohl die Krebserkrankung als auch die Therapien können die Blutbildung beeinflussen.
Bösartig
Auch maligne genannt. Bezeichnung für einen bösartigen Tumor.
Bösartige Tumoren
Unter einem bösartigen Tumor versteht man unkontrolliert wachsende Zellen, die in einem Organ oder Organsystem des Körpers auftreten können, und das Organ sowie das umliegende Gewebe schädigen.
Broviac-Katheter
Der Broviac-Katheter ist nach seinem Erfinder, Dr. James Broviac, benannt und war der erste getunnelte Katheter. Ursprünglich wurde er zur Verabreichung parenteraler Ernährung bei Patient:innen mit Nierenversagen entwickelt. Später wurde der Katheter so modifiziert, dass er auch bei Kindern eingesetzt werden konnte – so entstand der Hickman-Katheter.
Siehe Verweilkatheter
E
Elektroenzephalografie (EEG)
Bei einer EEG wird ersichtlich, wie das Gehirn arbeitet. Bei dieser Untersuchung werden kleine Elektroden am Kopf befestigt. Mit einer EGG können besipielsweise tumorbedingte Ausfallerscheinungen des Gehirns oder auch auftretende Behandlungsfolgen untersucht werden.
Elektrokardiografie (EKG)
Bei einer EKG kann man sehen, wie das Herz arbeitet. Dabei werden Elektroden an der Brust, den Händen und den Füssen angebracht.
Embryonale Tumoren
Embryonale Tumoren gehen aus nicht fertig gereiften Zellen hervor. Diese primitiven Zellen entarten bereits während der Embryonalentwicklung des Kindes. Medulloblastome, Neuroblastome, Nephroblastome (auch Wilms-Tumoren genannt), Keimzelltumoren, Hepatoblastome, Rhabdoidtumoren und Retinoblastome werden als embryonale Tumoren bezeichnet.
Embryonale, nicht-rhabdoide ZNS-Tumoren
Embryonale, nicht-rhabdoide ZNS-Tumoren gehören zu den Tumoren des Zentralnervensystems (ZNS). Sie entstehen durch die Entartung extrem unreifer Zellen im Gehirn oder Rückenmark. Embryonale, nicht-rhabdoide ZNS-Tumoren umfassen verschiedene Tumoren und treten meist oberhalb des Kleinhirnzeltes auf, am häufigsten in einer der Grosshirnhälften. Pineoblastome entstehen in der Zirbeldrüse im Zwischenhirn. Sie sind durch ein aggressives Wachstum und die Zuordnung zu den WHO-Grad-IV-Tumoren gekennzeichnet.
Mehr erfahren Sie auf der Seite der Deutschen Kinderkrebsstiftung
Ependymome
Ependymome sind seltene Hirntumoren, die in den Hirnhöhlen (Ventrikel) oder im Rückenmarkskanal auftreten. Sie entstehen aus Ependymzellen, einer bestimmten Art von Gliazellen, die das Stützgewebe des Nervensystems bilden. Tumoren aus Gliazellen werden auch Gliome genannt.
Ependymzellen
Ependymzellen sind eine bestimmten Art von Gliazellen, die das Stützgewebe des Nervensystems bilden.
Siehe Ependymome
Erythrozyten
Erythrozyten sind rote Blutkörperchen.
Evidenzbasiert
Evidenzbasiert heisst, dass die Empfehlungen u. a. auf wissenschaftlichen Erkenntnissen respektive der besten zur Verfügung stehenden Wissensquellen und Daten beruhen. Nebst den wissenschaftlichen Erkenntnissen fliesst in die evidenzbasierte Medizin immer auch die individuelle Einschätzung der Fachpersonen sowie die Präferenzen der Patient:innen ein.
Ewing-Sarkom
Beim Ewing-Sarkom handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der in den Knochen und seltener in Binde-, Fett-, Muskelgewebe auftritt.
O
Off-label-use
Bezeichnung im Zusammenhang mit Arzneimittel. Off-label-use heisst, dass Arzneimittel ausserhalb der zugelassenen Indikationen angewendet werden. Die zugelassene Indikation (Angabe, wann eine medizinische Behandlung angemessen ist) wird in der Schweiz vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf einer sogenannten Spezialitätenliste (SL) geführt.
Off-limitation-use
Arzneimittel der Spezialitätenliste (SL) können mit einer Limitierung versehen werden. Dann sind sie nur beschränkt krankenkassenpflichtig. Die Limitierung bezieht sich unter anderem auf die Menge. Wenn Arzneimittel off-limitation angewendet werden, entsprechen sie nicht der vorgeschriebenen Limitierung.
Oligodendrogliom
Oligodendrogliome sind seltene Hirntumoren, die aus einer bestimmten Art von Gliazellen entstehen, die das Stützgewebe des Nervensystems bilden.
Onkologie
Die Onkologie ist die Wissenschaft von der Entstehung, Entwicklung und Behandlung von Tumor-/Krebserkrankungen.
Onkologin/Onkologe
Fachärztin/Facharzt für Tumor-/Krebserkrankungen und im Besonderen auf bösartige (maligne) Tumoren spezialisiert.
Kinderonkolog:innen sind primär Pädiater:innen (Kinderärzt:innen), die sich spezifisch in pädiatrischer Hämatologie und Onkologie weitergebildet haben.
Operation
Die Operation ist neben der Chemotherapie und der Strahlentherapie eine wichtige Behandlungsform bei Tumoren bei Kindern und Jugendlichen. Eine Operation kann der entlastenden Tumorverkleinerung, der teilweisen oder kompletten Tumorentfernung, der Gewebeentnahme (Biopsie) oder der Entfernung von Metastasen dienen. Mittels Operation kann auch ein Verweilkatheter implantiert werden, welcher beispielsweise das regelmässige Verabreichen von Zytostatika erleichtert.
Osteonekrose
Auch Knochennekrose genannt, bedeutet das Absterben (Nekrose) eines Knochens oder Knochenabschnittes. Dort entsteht eine Stelle mit verringerter Knochenstruktur. Diese erkrankte Stelle wird nicht mehr ausreichend mit Blut und in der Folge mit Sauerstoff, Nähr- und Mineralstoffen versorgt.
Osteosarkom
Der häufigste bösartige Knochentumor im Kindesalter ist das Osteosarkom, das überwiegend von den langen Röhrenknochen des Oberarms oder des Beines ausgeht. Dieser Tumor tritt vor allem im Teenager-Alter auf.