Rund um das Thema Kinderkrebs gibt es zahlreiche Fachbegriffe. Dieses Krebslexikon erklärt die Begriffe so einfach wie möglich und so umfassend wie notwendig. Sie finden praktische Verlinkungen zum entsprechenden Kapitel oder Weiterführungen zu externen, vertrauenswürdigen Webseiten.
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E
Elektroenzephalografie (EEG)
Bei einer EEG wird ersichtlich, wie das Gehirn arbeitet. Bei dieser Untersuchung werden kleine Elektroden am Kopf befestigt. Mit einer EGG können besipielsweise tumorbedingte Ausfallerscheinungen des Gehirns oder auch auftretende Behandlungsfolgen untersucht werden.
Elektrokardiografie (EKG)
Bei einer EKG kann man sehen, wie das Herz arbeitet. Dabei werden Elektroden an der Brust, den Händen und den Füssen angebracht.
Embryonale Tumoren
Embryonale Tumoren gehen aus nicht fertig gereiften Zellen hervor. Diese primitiven Zellen entarten bereits während der Embryonalentwicklung des Kindes. Medulloblastome, Neuroblastome, Nephroblastome (auch Wilms-Tumoren genannt), Keimzelltumoren, Hepatoblastome, Rhabdoidtumoren und Retinoblastome werden als embryonale Tumoren bezeichnet.
Embryonale, nicht-rhabdoide ZNS-Tumoren
Embryonale, nicht-rhabdoide ZNS-Tumoren gehören zu den Tumoren des Zentralnervensystems (ZNS). Sie entstehen durch die Entartung extrem unreifer Zellen im Gehirn oder Rückenmark. Embryonale, nicht-rhabdoide ZNS-Tumoren umfassen verschiedene Tumoren und treten meist oberhalb des Kleinhirnzeltes auf, am häufigsten in einer der Grosshirnhälften. Pineoblastome entstehen in der Zirbeldrüse im Zwischenhirn. Sie sind durch ein aggressives Wachstum und die Zuordnung zu den WHO-Grad-IV-Tumoren gekennzeichnet.
Mehr erfahren Sie auf der Seite der Deutschen Kinderkrebsstiftung
Ependymome
Ependymome sind seltene Hirntumoren, die in den Hirnhöhlen (Ventrikel) oder im Rückenmarkskanal auftreten. Sie entstehen aus Ependymzellen, einer bestimmten Art von Gliazellen, die das Stützgewebe des Nervensystems bilden. Tumoren aus Gliazellen werden auch Gliome genannt.
Ependymzellen
Ependymzellen sind eine bestimmten Art von Gliazellen, die das Stützgewebe des Nervensystems bilden.
Siehe Ependymome
Erythrozyten
Erythrozyten sind rote Blutkörperchen.
Evidenzbasiert
Evidenzbasiert heisst, dass die Empfehlungen u. a. auf wissenschaftlichen Erkenntnissen respektive der besten zur Verfügung stehenden Wissensquellen und Daten beruhen. Nebst den wissenschaftlichen Erkenntnissen fliesst in die evidenzbasierte Medizin immer auch die individuelle Einschätzung der Fachpersonen sowie die Präferenzen der Patient:innen ein.
Ewing-Sarkom
Beim Ewing-Sarkom handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der in den Knochen und seltener in Binde-, Fett-, Muskelgewebe auftritt.
G
Geburtsgebrechen
Blastome, also Neuroblastom, Hepatoblastom, Retinoblastom, Medulloblastom und sehr seltene Pankreatoblastome, gelten als Geburtsgebrechen, denn ein Blastom ist eine Zelle, die bereits während der embryonalen Entwicklung entartet – und ist somit angeboren. Bei diesen Tumoren ist die Invalidenversicherung (IV) für die Kostenübernahme bis zum 20. Altersjahr zuständig.
Andere Tumoren, vor allem Knochentumoren, Sarkome oder Lymphome, gelten als im Kindesalter erworben. Deshalb ist bei diesen Tumoren die Krankenkasse für für die Kostenübernahme verantwortlich.
Geburtsgebrechen-Spezialitätenliste (GG-SL)
In der Geburtsgebrechen-Spezialitätenliste (GG-SL) werden Arzneimittel aufgeführt, welche ausschliesslich zur Behandlung der von der Invalidenversicherung (IV) anerkannten Geburtsgebrechen dienen.
Genetik
Die Genetik hilft, zu verstehen, was Zellen zu Krebszellen macht und was die Zellen antreibt, sich unkontrolliert zu vermehren. Manchmal bestehen genetische Veränderungen, die das Krebsrisiko erhöhen, in allen Zellen des Körpers. Das nennt man eine Prädisposition.
Gliom
Im Zusammenhang mit Hirntumoren oder Tumoren des Zentralnervensystems (ZNS) wird oft der Begriff Gliom verwendet. Gliom ist ein Überbegriff für verschiedene Hirntumoren, die sich aus Stützgewebe des Nervensystems (Gliazellen) entwickeln. Es gibt niedriggradig malignen Gliome und hochgradig maligne Gliome.
Granulozyten
Granulozyten sind eine Untergruppe der weissen Blutkörperchen (Leukozyten). Die sogenannten neutrophilen Granulozyten machen rund die Hälfte der Granulozyten aus und spielen eine wichtige Rolle bei der Erstabwehr von Bakterien und der Wundheilung.
S
Spezialitätenliste (SL)
Die Spezialitätenliste (SL) ist eine Publikation des Bundesamts für Gesundheit (BAG), welche definiert, welche Arzneimittel zu welchem Preis von den Krankenversicherungen vergütet werden müssen. Sie bezieht sich ausschliesslich auf die Grundversicherung. Die Arzneimittel auf der SL müssen von Swissmedic zugelassen, wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sein.
Mehr erfahren Sie auf der Seite des BAG
Staging
Prozess zur Bestimmung des Ausmasses der Krebserkrankung. Siehe auch Klassifikation.
Stammzellen
Es gibt embryonale und erwachsene (adulte) Stammzellen. Die adulten Stammzellen können im Gegensatz zu den embryonalen Stammzellen nicht mehr sämtliche Zell- und Gewebetypen ausbilden, sondern sind auf die Neubildung bestimmter Zellen oder Gewebe spezialisiert. Blut setzt sich aus Blutzellen zusammen, Knochen aus den Knochenzellen, Nerven aus Nervenzellen. Die Stammzellen des Blutes nennen sich Blutstammzellen.
Stammzelltransplantation
Bei manchen Krebserkrankungen (z. B. akuten Leukämien, Lymphomen) ist als besonders intensive Form der Behandlung eine hochdosis-Chemotherapie notwendig. Da dabei auch Blutstammzellen zerstört werden, müssen diese durch eine anschliessende Stammzelltransplantation ersetzt werden. Man spricht auch von einer Knochenmarktransplantation. Je nach Art der Spende werden zwei Formen unterschieden. Die allogene Stammzelltransplantation (Fremdspende) und die autologe Stammzelltransplantation (eigene Stammzellen).
Strahlentherapie
Strahlentherapie, auch Bestrahlung oder Radiotherapie genannt, ist eine Art der Krebsbehandlung mit hoch-energetischen Strahlen. Diese Strahlen können von aussen durch ein Gerät verabreicht werden, das auf den betroffenen Bereich zielt, oder von innen. Die Strahlen töten Krebszellen ab. Gesundes Gewebe wird so wenig wie möglich beschädigt.
Sympathikus
Der Sympathikus, auch sympathisches Nervensystem genannt, bildet zusammen mit dem parasympathischen Nervensystem das autonome Nervensystem. Der Sympathikus reguliert die Reaktionen des Körpers auf Stresssituationen. Er sorgt beispielsweise für einen erhöhten Blutdruck und beschleunigt Herzschlag und Atmung.
Neuroblastome entstehen aus unreifen Zellen des sogenannten sympathischen Nervensystems.
Sympathisches Nervensystem
Das sympathische Nervensystem, auch Sympathikus genannt, bildet zusammen mit dem parasympathischen Nervensystem das autonome Nervensystem. Der Sympathikus reguliert die Reaktionen des Körpers auf Stresssituationen. Er sorgt beispielsweise für einen erhöhten Blutdruck und beschleunigt Herzschlag und Atmung.
Neuroblastome entstehen aus unreifen Zellen des sogenannten sympathischen Nervensystems.
Szintigrafie
Auch Radioisotopen-Untersuchungen genannt. Diese Untersuchungen werden gemacht, um Veränderungen in der Leber, im Gehirn, in den Knochen und in anderen Organen zu entdecken. Bei diesen Tests werden radioaktive Kontrastmittel verabreicht, die sich in bestimmten Organen ansammeln. So können Organe, Gewebe und deren Funktion (Aktivität) bildlich dargestellt werden, zum Beispiel auf einem Röntgenfilm. In der Krebsheilkunde können mit Hilfe der Szintigrafie Tumoren oder Metastasen sichtbar gemacht werden. Die Positronenemissionstomografie PET/CT ist eine Weiterentwicklung der Szintigrafie.