Rund um das Thema Kinderkrebs gibt es zahlreiche Fachbegriffe. Dieses Krebslexikon erklärt die Begriffe so einfach wie möglich und so umfassend wie notwendig. Sie finden praktische Verlinkungen zum entsprechenden Kapitel oder Weiterführungen zu externen, vertrauenswürdigen Webseiten.
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K
Karzinome
Als Karzinome bezeichnet man bösartige Neubildungen von Oberflächengeweben und Drüsen. Karzinome kommen bei Kindern und Jugendlichen sehr selten vor.
Keimdrüsen
Die Keimdrüsen sind ein Teil der Fortpflanzungsorgane, also die Hoden beim Mann und die Eierstöcke bei der Frau. In den Keimdrüsen werden die Keimzellen (Ei- oder Samenzellen) gebildet.
Keimzelltumor
Keimzelltumoren entstehen durch die Entartung der Keimzellen. Am häufigsten im Bereich des Steissbeins, in den Eierstöcken, den Hoden und im Zentralnervensystem (ZNS).
Klassifikation
Einteilung der Tumoren und der Krebszellen nach internationalen Kriterien (Klassifizierung). Bei der Einteilung und Zuordnung der Krebsarten nach verschiedenen Gesichtspunkten werden oft die Begriffe Grading und Staging verwendet.
Knochenmark
Im Knochenmark befinden sich die Blutstammzellen und die noch unreifen Blutzellen, aus denen die normalen Blutzellen heranreifen. Um Erkrankungen des Blut- und Immunsystems wie Leukämie oder Anämie zu diagnostizieren, muss eine Knochenmarkpunktion durchgeführt werden.
Knochenmarkpunktion
Eine Knochenmarkpunktion ist eine Untersuchung, bei der eine Nadel in das Knochenmark eingeführt wird, um eine Probe des Knochenmarks zu entnehmen. Im Knochenmark befinden sich die Blutstammzellen, aus denen die normalen Blutzellen heranreifen. Eine Knochenmarkpunktion ist insbesondere bei bösartigen Blutkrankheiten (u. a Leukämie) ein wichtiges Diagnoseverfahren.
Knochenmarktransplantation
Bei einer Knochenmarktransplantation werden den Patient:innen Blutstammzellen übertragen.
Siehe Stammzelltransplantation
Knochenscan
Ein Knochenscan, auch Knochenszintigrafie oder Skelettszintigrafie genannt, ist ein bildgebendes Verfahren mit radioaktivem Material. Eine Skelettszintigrafie wird in der Kinderkrebsheilkunde vor allem bei Verdacht auf Knochentumoren oder Knochenmetastasen eingesetzt.
Krebs
Die Bezeichnung Krebs ist ein Überbegriff für viele verschiedene Arten von bösartigen Erkrankungen. Gemeinsam ist diesen Erkrankungen, dass sich bestimmte menschliche Zellen im Körper verändern und unkontrolliert wachsen.
Kurativ
Kurativ bedeutet heilend.
Siehe Kurativtherapie
Kurativtherapie
Eine Kurativtherapie hat die Heilung der Patient:innen zum Ziel. Bei den meisten Kinderkrebspatient:innen können die Krebserkrankungen erfolgreich behandelt werden.
S
Spezialitätenliste (SL)
Die Spezialitätenliste (SL) ist eine Publikation des Bundesamts für Gesundheit (BAG), welche definiert, welche Arzneimittel zu welchem Preis von den Krankenversicherungen vergütet werden müssen. Sie bezieht sich ausschliesslich auf die Grundversicherung. Die Arzneimittel auf der SL müssen von Swissmedic zugelassen, wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sein.
Mehr erfahren Sie auf der Seite des BAG
Staging
Prozess zur Bestimmung des Ausmasses der Krebserkrankung. Siehe auch Klassifikation.
Stammzellen
Es gibt embryonale und erwachsene (adulte) Stammzellen. Die adulten Stammzellen können im Gegensatz zu den embryonalen Stammzellen nicht mehr sämtliche Zell- und Gewebetypen ausbilden, sondern sind auf die Neubildung bestimmter Zellen oder Gewebe spezialisiert. Blut setzt sich aus Blutzellen zusammen, Knochen aus den Knochenzellen, Nerven aus Nervenzellen. Die Stammzellen des Blutes nennen sich Blutstammzellen.
Stammzelltransplantation
Bei manchen Krebserkrankungen (z. B. akuten Leukämien, Lymphomen) ist als besonders intensive Form der Behandlung eine hochdosis-Chemotherapie notwendig. Da dabei auch Blutstammzellen zerstört werden, müssen diese durch eine anschliessende Stammzelltransplantation ersetzt werden. Man spricht auch von einer Knochenmarktransplantation. Je nach Art der Spende werden zwei Formen unterschieden. Die allogene Stammzelltransplantation (Fremdspende) und die autologe Stammzelltransplantation (eigene Stammzellen).
Strahlentherapie
Strahlentherapie, auch Bestrahlung oder Radiotherapie genannt, ist eine Art der Krebsbehandlung mit hoch-energetischen Strahlen. Diese Strahlen können von aussen durch ein Gerät verabreicht werden, das auf den betroffenen Bereich zielt, oder von innen. Die Strahlen töten Krebszellen ab. Gesundes Gewebe wird so wenig wie möglich beschädigt.
Sympathikus
Der Sympathikus, auch sympathisches Nervensystem genannt, bildet zusammen mit dem parasympathischen Nervensystem das autonome Nervensystem. Der Sympathikus reguliert die Reaktionen des Körpers auf Stresssituationen. Er sorgt beispielsweise für einen erhöhten Blutdruck und beschleunigt Herzschlag und Atmung.
Neuroblastome entstehen aus unreifen Zellen des sogenannten sympathischen Nervensystems.
Sympathisches Nervensystem
Das sympathische Nervensystem, auch Sympathikus genannt, bildet zusammen mit dem parasympathischen Nervensystem das autonome Nervensystem. Der Sympathikus reguliert die Reaktionen des Körpers auf Stresssituationen. Er sorgt beispielsweise für einen erhöhten Blutdruck und beschleunigt Herzschlag und Atmung.
Neuroblastome entstehen aus unreifen Zellen des sogenannten sympathischen Nervensystems.
Szintigrafie
Auch Radioisotopen-Untersuchungen genannt. Diese Untersuchungen werden gemacht, um Veränderungen in der Leber, im Gehirn, in den Knochen und in anderen Organen zu entdecken. Bei diesen Tests werden radioaktive Kontrastmittel verabreicht, die sich in bestimmten Organen ansammeln. So können Organe, Gewebe und deren Funktion (Aktivität) bildlich dargestellt werden, zum Beispiel auf einem Röntgenfilm. In der Krebsheilkunde können mit Hilfe der Szintigrafie Tumoren oder Metastasen sichtbar gemacht werden. Die Positronenemissionstomografie PET/CT ist eine Weiterentwicklung der Szintigrafie.
T
Thrombozyten
Die Thrombozyten, auch Blutplättchen genannt, sind für die für die Blutgerinnung verantwortlich. Bei einer Blutuntersuchung lässt die Zahl der Thrombozyten Rückschlüsse auf eine Infektion, ein Rezidiv einer Leukämie oder auch auf Nebenwirkungen der Chemotherapie zu.
Thrombozytopenie
Bei einer Thrombozytopenie befinden sich zu wenige Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut. Da Thrombozyten für die Blutgerinnung und das Stillen von Wunden verantwortlich sind, erhöht sich das Risiko für Blutungen.
Tumor
Wenn sich Zellen nicht richtig entwickeln, führen sie ihre Funktion fehlerhaft aus und teilen sich unkontrolliert. So entstehen Tumoren und Krebs. Sie können überall im Körper auftreten und langsam oder schnell wachsen. Wenn sich die fehlerhaften Zellen sehr rasch teilen, verdrängen sie die gesunden Zellen und bilden eine Ansammlung, einen Tumor. Dieser zeigt sich zum Beispiel in Form einer Geschwulst, also eines Knubbels am Körper.