Rund um das Thema Kinderkrebs gibt es zahlreiche Fachbegriffe. Dieses Krebslexikon erklärt die Begriffe so einfach wie möglich und so umfassend wie notwendig. Sie finden praktische Verlinkungen zum entsprechenden Kapitel oder Weiterführungen zu externen, vertrauenswürdigen Webseiten.
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H
Hämatokritwert
Der Hämatokritwert zeigt im Rahmen einer Blutuntersuchung den Bestandteil der roten Blutkörperchen im Blut. Ein niedriger Hämatokritwert weist auf eine Anämie hin. Eine Anämie kann Zeichen einer Krebserkrankung, z. B. einer akuten Leukämie, oder auch eine Nebenwirkung der Krebsbehandlung sein.
Hämoglobin
Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten), der dem Blut seine rote Farbe gibt. Das eisenhaltige Protein ist für den Sauerstofftransport verantwortlich. Die Bestimmung des Hämoglobinwertes ist wichtig, um beispielsweise eine Anämie anzuzeigen. Eine Anämie kann Zeichen einer Krebserkrankung, z. B. einer akuten Leukämie, oder auch eine Nebenwirkung der Krebsbehandlung sein.
Hepatoblastom
Hepatoblastome sind Tumoren in der Leber und gehören zu den soliden (festen) Tumoren. Hepatoblastome treten vorwiegend bei Säuglingen oder Kleinkindern auf und sind hochgradig bösartig.
Hickmann-Katheter
Ein Hickman-Katheter ist ein nach seinem Erfinder, dem Arzt Robert O. Hickman, benannter zentraler Venenkatheter (ZVK) aus Silikon. Er wird für die Chemotherapie oder die regelmässige, längerfristige Gabe anderer Medikamente implantiert und kann auch zur Blutentnahme verwendet werden.
Hirntumoren
Hirntumoren treten bei Kindern und Jugendlichen in allen Altersstufen auf. Die Gefährlichkeit dieser Tumoren hängt wesentlich von ihrer Lage und ihrer Ausdehnung ab.
Hochgradig maligne Gliome
Hochgradig maligne Tumoren sind bösartig und wachsen schnell.
Hodgkin-Lymphom
Auch Morbus Hodgkin oder Lymphdrüsenkrebs genannt. Die bösartigen Lymphome befallen das sogenannte Lymphsystem und können im ganzen Körper vorkommen. Bei Morbus Hodgkin entartet eine bestimmte Gruppe der weissen Blutkörperchen, B-Lymphozyten genannt.
O
Off-label-use
Bezeichnung im Zusammenhang mit Arzneimittel. Off-label-use heisst, dass Arzneimittel ausserhalb der zugelassenen Indikationen angewendet werden. Die zugelassene Indikation (Angabe, wann eine medizinische Behandlung angemessen ist) wird in der Schweiz vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf einer sogenannten Spezialitätenliste (SL) geführt.
Off-limitation-use
Arzneimittel der Spezialitätenliste (SL) können mit einer Limitierung versehen werden. Dann sind sie nur beschränkt krankenkassenpflichtig. Die Limitierung bezieht sich unter anderem auf die Menge. Wenn Arzneimittel off-limitation angewendet werden, entsprechen sie nicht der vorgeschriebenen Limitierung.
Oligodendrogliom
Oligodendrogliome sind seltene Hirntumoren, die aus einer bestimmten Art von Gliazellen entstehen, die das Stützgewebe des Nervensystems bilden.
Onkologie
Die Onkologie ist die Wissenschaft von der Entstehung, Entwicklung und Behandlung von Tumor-/Krebserkrankungen.
Onkologin/Onkologe
Fachärztin/Facharzt für Tumor-/Krebserkrankungen und im Besonderen auf bösartige (maligne) Tumoren spezialisiert.
Kinderonkolog:innen sind primär Pädiater:innen (Kinderärzt:innen), die sich spezifisch in pädiatrischer Hämatologie und Onkologie weitergebildet haben.
Operation
Die Operation ist neben der Chemotherapie und der Strahlentherapie eine wichtige Behandlungsform bei Tumoren bei Kindern und Jugendlichen. Eine Operation kann der entlastenden Tumorverkleinerung, der teilweisen oder kompletten Tumorentfernung, der Gewebeentnahme (Biopsie) oder der Entfernung von Metastasen dienen. Mittels Operation kann auch ein Verweilkatheter implantiert werden, welcher beispielsweise das regelmässige Verabreichen von Zytostatika erleichtert.
Osteonekrose
Auch Knochennekrose genannt, bedeutet das Absterben (Nekrose) eines Knochens oder Knochenabschnittes. Dort entsteht eine Stelle mit verringerter Knochenstruktur. Diese erkrankte Stelle wird nicht mehr ausreichend mit Blut und in der Folge mit Sauerstoff, Nähr- und Mineralstoffen versorgt.
Osteosarkom
Der häufigste bösartige Knochentumor im Kindesalter ist das Osteosarkom, das überwiegend von den langen Röhrenknochen des Oberarms oder des Beines ausgeht. Dieser Tumor tritt vor allem im Teenager-Alter auf.
R
Radiotherapie
Radiotherapie, auch Bestrahlung oder Strahlentherapie genannt, ist eine Art der Krebsbehandlung mit hoch-energetischen Strahlen. Diese Strahlen können von aussen durch ein Gerät verabreicht werden, das auf den betroffenen Bereich zielt, oder von innen. Die Strahlen töten Krebszellen ab. Gesundes Gewebe wird so wenig wie möglich beschädigt.
Remission
Wenn Ärzt:innen von Remission sprechen, bezeichnen sie damit den onkologischen Erkrankungszustand, in dem Krebszellen nicht mehr mit Untersuchungsmethoden wie CT, MRT oder PET-CT nachgewiesen werden können. Oft kann eine anhaltende Remission mit traditionellen Behandlungen wie Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie erreicht werden. Wenn Patient:innen fünf Jahre oder länger in Remission bleiben, beschreiben Ärzt:innen die Patient:innen als geheilt, obwohl das Risiko eines erneuten Auftretens der Krebszellen nicht ausgeschlossen werden kann.
Retinoblastom
Das Retinoblastom ist eine seltene Krebserkrankung der Retina (Netzhaut), die am häufigsten bei Kindern unter zwei Jahren auftritt. Bei den erkrankten Kindern wird oft ein weisser Fleck auf der Pupille (Katzenauge) sichtbar oder sie schielen. Weniger häufig treten Entzündungen oder Sehschwierigkeiten auf.
Rezidiv
Als Rezidiv (Rückfall) wird das Wiederauftreten der Erkrankung während oder nach Abschluss der Erstbehandlung bezeichnet. Es bedeutet, dass ein kleiner Teil der bösartigen Zellen durch die verabreichte Therapie nicht vernichtet werden konnte.
Rhabdoidtumoren des Zentralnervensystems (AT/RT)
Seltener Tumor des Zentralen Nervensystems (ZNS).
Mehr erfahren Sie auf dem deutschen Informationsportal zu Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen
Rhabdomyosarkom/Weichteilsarkom
Der verbreitetste Weichteilkrebs von Kindern ist das Rhabdomyosarkom, das sich in Muskelfasern bildet. Am häufigsten treten Weichteilsarkome an den Armen oder Beinen auf.
Röntgen
Durch eine Röntgenuntersuchung können z. B. Knochenbrüche, Arthrosen, Entzündungen, Tumoren oder Fremdkörper erkannt werden. Zudem lassen sich mit speziellen Röntgenuntersuchungen der Gesundheitszustand und die Funktion von Organen wie Herzmuskel, Nieren oder Magen-Darm-Trakt überprüfen.
Rote Blutkörperchen
Rote Blutkörperchen, auch Erythrozyten genannt, machen 99 Prozent der Blutkörperchen im menschlichen Blut aus und sorgen dafür, dass Sauerstoff, der in den Lungen aufgenommen wird, durch die Blutgefässe in die Organe und Gewebe des Körpers transportiert wird. Sind rote Blutkörperchen nicht in ausreichender Menge vorhanden oder nicht funktionstüchtig, kann es zu einer Anämie, einer Blutarmut, kommen.
Rückenmark
Das Rückenmark ist ein langer Schlauch aus Nerven, der vom Gehirn ausgeht und durch die Wirbelsäule dem Rücken entlang verläuft. Die Zellen im Rückenmark sorgen für die Bewegungen von Körperteilen und, dass Muskeln richtig arbeiten können. Das Gehirn leitet dazu Impulse an die Nervenzellen im Rückenmark.
Tumoren, die im zentralen Nervensystem (ZNS), also im Gehirn oder Rückenmark wachsen, sind die zweithäufigste Krebsart bei Kindern und Jugendlichen.